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Fotoausrüstung fürs Robbenbaby-Watching aus Helgoland und was ich sonst noch an Ausrüstung dabei hatte

Die Vorgaben der Tierschützer sind so, dass man nur bis auf 30 Meter an die Tiere heran gehen darf. Es sind nun mal Wildtiere und die großen Robbenbullen sind mit ihren 300 kg sogar die größten Raubtiere, die man in Deutschland antreffen kann. Und auch wenn sie auf den ersten Blick so dick und träge wirken, sie sind es nicht. Wenn es darauf ankommt, dann können sie ganz schön schnell sein und wenn es um die Weibchen oder den Nachwuchs geht, dann sind sie auch sehr angriffslustig.

Auf der anderen Seite sind die Robben auf Helgoland aber an Menschen gewöhnt und durchaus neugierig. Vor allem wenn man sich für einige Zeit ruhig und in gebührendem Abstand platziert, dann merkt man wie sich die Tiere nach und nach von sich aus auf einem zubewegen. Vor allem den Weibchen mit den Jungtieren, so kam es mir zumindest vor, ist die Nähe zu den Menschen sogar fast lieber als eine zu große Nähe zu den Bullen, die immer wieder verjagt werden müssen.

Fotoausrüstung
Auch wenn die Tiere aus Neugierde teil sogar bis auf 5-10 Meter an einem heran kommen – man sollte schon besser mitnehmen was man an Brennweiten hat. Wichtig ist auch ein Schutz für die Ausrüstung gegen Regen, aber vor allem auch gegen die Sandkörner – vor allem bei stärkerem Wind und in Bodennähe kann der Sand sonst schnell zu einem "knischenden" Problem werden.


Zwei Kolleginnen beim Klön und "Warten auf Motive"

Objektive / Brennweiten die ich eingesetzt habe
600mm f4.0 – da habe ich 90% aller Fotos mit gemacht
21mm f3.2 – für Landschaft und andere Situationen, 5% der Fotos
10-17mm Fisheye – für Landschaft auf der Helgoland, 5% der Fotos

Alle anderen Brennweiten hab ich nicht gebraucht.
Auch der 2. Body ist nicht zum Einsatz gekommen. Genau so wenig das Einbeinstativ.

Aufnahme-Blickwinkel und Stative
Die Robbenbabys mit ihren Müttern legen sich gerne in die windgeschützen Bereiche direkt an den Dünen – diese liegen etwas erhöht und man kommt nur von unten heran. Da kann man mit den 600mm sehr gut im Stehen und mit dem ausgefahrenen 3-Bein-Stativ fotografieren und ist dennoch "in Augenhöhe" oder hat sogar noch einen Blickwinkel von leicht unten.

Für die Tiere am Wasser ist es genau anders herum. Dort hat man immer den Blickwinkel nach unten. Es sei denn man geht ins Wasser. Da braucht es also ein möglichst tiefes Stativ, zum Beispiel ein Bodenstativ. Je tiefer, desto besser ist das wenn man die "Zooperspektive" vermeiden will. Ich lag da meist flach auch dem Bauch zum Fotografieren. Zudem hat es den Vorteil, dass man im Liegen von den Robben bestimmt auch als "weniger bedrohlich" empfunden wird und so kommen sie einem mit der Zeit wirklich sehr nahe. Ich hatte da den Skimmer Ground Pod als Bodenstativ im Einsatz und das hat sehr gut funktioniert.

Stativkopf
Da sich Robben ja vor allem in der horizontalen bewegen (hatte ich mir ja schon so gedacht ;-) da bin ich mit dem Videokopf sehr gut ausgekommen. Der Gimbalhead blieb also im Hotel. Und ich wollte ja auch unbedingt noch zusätzlich eine paar Videoeinstellungen drehen. Wenn man da also so zwischen den Robben liegt, da kann man nicht einfach mal aufstehen und den Stativkopf wechseln, da nehmen die Robben gleich wieder Reisaus und weg ist das Motiv. Also vor allem im Liegen, da sollte man schon besser alles was man so brauchen könnte "am Mann" haben, inkl. Ersatzakku und Speicherkarten.

Wetter-, Wind-, Regen- und vor allem Sandschutz

Eigentlich weht auf Helgoland ja immer ein Wind. Und vor allem wenn man flach auf dem Boden fotografiert, da muss man seine Ausrüstung auch gegen den fliegenden Sand schützen. Ich hatte dafür den gefütterten Kamera- & Objektivschutz von Wildlife Watching dabei und das hat prima geklappt. Den kann man übrigens auch super als weiches und wasserdichtes Sitz- und Liegepolster verwenden :-)

Und die Fototasche sollte auf jeden Fall so sein, dass man sie auch mal längere Zeit im feuchten Sand bzw. irgendwo abseits abstellen kann ohne dass da Sand von oben und Feuchtigkeit von unten hinein geraten kann. Ich hatte ja, wie viele übrigens, meinen Eckla Beach Rolly dabei, den ist da ja in seinem natürlichen Element – genau dafür ist er ja gemacht und das hat dann auch super funktioniert. Andere Transportwagen, die mit den kleineren Kofferrollen, kann man gleich besser im Hotel stehen lassen – die macht man sich da nur kaputt.

Das Boot mit dem man zur Badeinsel fährt – kostet 4 € für Hin- und Rückfahrt

Bekleidung
Am besten kleidet man sich so ein, dass man auch schon mal 2 Stunden auf nassem, kalten Sand auf dem Bauch liegen bleiben kann ohne auszukühlen. Und dann kommt da noch der Wind dazu. Und die Außenhülle sollte möglichst auch noch wasserdicht sein. Zum Glück habe ich noch einen ordentlich dicken Segelanzug mit extra hohem Kragen. Der ist zwar knallrotem, aber zumindest die Robben hat das überhaupt nicht gestört. Eine Tarnausrüstung ist also nicht erforderlich.

Und noch ganz wichtig – auf keinen Fall sollte man natürlich eine Mütze und ein Paar gute Fotohandschuhe vergessen.

Was ich NICHT gebraucht habe:

Taschenlampe – die letzte Rückfahrt nach Helgoland ist schon um 16 Uhr
Fernglas – brauchen wenn, dann nur die Vogelfreunde oder wenn man halt kein Teleobjektiv hat
Thermoskanne – es gibt ja eine kleine Gastwirtschaft beim Flughafen auf der Badeinsel
Gimbalhead – ich hatte diesmal nur den Videokopf im Einsatz
Blitz – gebraucht man auch besser nicht

Was ich noch hätte gebrauchen können:

Also ich hätte ja nicht gedacht, wie stark man den Wind bei den Videoaufnahmen sehen kann. Der ganze Aufbau mit dem 600er bietet dem Wind halt doch so viel Angriffsfläche, dass eigentlich alle Videoaufnahmen durchgehend leicht verwackelt sind. Ich hab die jetzt nachträglich mit einer Software bearbeitet, aber vielleicht hätte ich dafür doch noch besser den Skimmer Beanbag mitnehmen sollen, den kann man ja auch in der Kombi mit dem Bodenstativ nutzen.

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