Mein Testbericht zum Carbon Fotostativ FEISOL CT-3471 mit Niveliersockel

Aktuell gibt es das FEISOL CT-3471 im Angebot für 269 € auf der FEISOL-Seite

Seit neustem gibt es die FEISOL-Stative ja auch mit neuer Verdrehsicherung an den Stativbeinen. Die Technik ist vergleichbar mit denen an den Gitzo-Stativen. So muss man die einzelnen Beinsegmente nicht mehr nacheinander auf- und zudrehen. Das verbessert das Handing natürlich schon deutlich, macht die Stative allerdings auch gleich mal +290 € teuere als das alten CT-3471. Für die anderen Qualitäten des Stativs wird das aber wohl kein Rolle spielen.

Ich habe mir das FEISOL CT-3471 in erster Linie für das große Superteleobjektiv 600mm f4.0 gekauft. Der Niveliersockel war erforderlich, da ich das große Supertele auf einem großen Gimbal-Head nutze. Alles in allem hat der Aufbau dann ein Gesamtgewicht von rund 10 kg - und mit dem Gewicht drauf, da will man die Verschlüssen an den Beinsegmente möglichst nicht mehr aufdrehen.

Meine Anforderungen
Das hohe Gewicht der Kamera + Objektiv + Gimbal-Head war dann auch das wichtigste Auswahlkriterium bei meiner Wahl. Aber dabei sollte es auch noch möglichst kompakt für den Transport und vor allem auch noch hoch genug sein um damit bequem im Stehen arbeiten zu können. Das hat die Auswahl an Stativen letztendlich ziemlich stark eingeschränkt.

Die Qualität
Es gibt viele positive Berichte über die hohe Verarbeitungsqualität bei den FEISOL Stativen - das kann ich voll bestätigen, soweit ich das beurteilen kann. Jetzt, nach einigen harten Einsätzen, gibt es ein paar kleine Farbabriebe an den Metallteilen - das ist aber, denke ich mal, normal.

Das Handling
Die alten Beinverschlüsse ohne Verdrehsicherung machen das Handling langsamer, da man sich Segment für Segment "durcharbeiten" muss. Ist bestimmt auch eine Gewöhnungsfrage und wer es nicht mag, der sollte sich bei den neuen Stative umschauen. Für kleine Standortwechsel habe ich die Beine einfach nur zusammengeklappt und den gesamten Aufbau inkl. Kamera und Objektiv so auf die Schulter genommen. Das hat erstaunlich gut funktioniert und war am einfachsten. Ich brauchte dafür noch nicht mal eine extra Polsterung, da der Balancepunkt zwischen Gimbal-Head und Stativkopf liegt. Die Polsterungen an den Stativbeinen sind dabei nur gut zum besseren Anfassen.

Probleme
Das einzige was mir Probleme gemacht hat ist die Verbindungsstelle Gimbal-Head und Nieveliersockel. Beide Oberfläche sind nämliches blankes Metall. Zieht man diese Verbindung zu stark an, dann bekommt man sie nur noch sehr schwer geöffnet. Als mir das zum ersten mal passiert ist musste ich den Niveliersockel komplett abschrauben, da ich den Gimbal-Head einfach nicht mehr abgeschraubt bekommen habe.
Da gibt es aber einen Trick - als ich Zuhause den Nivelierkopf einfach komplett aufgeschraubt hatte, dann ging es wieder einfach die Verbindung zu lösen.

Maximale Tragkraft
FEISOL gibt eine maximale Tragkraft von gerade mal 12 kg für das CT-3471 an. Das ist nicht gerade viel, wenn man das mit anderen Stativen vergleicht. Aber das scheint dann doch eher ein Anhaltspunkt zu sein. Und viele Hersteller gehen mit ihren Auslegungen sehr großzügig mit um. FEISOL ist da deutlich zurückhaltender und der 12 kg Traglastwert sind bestimmt extrem konservativ. Ich hätte kein Hemmungen das doppelte und mehr Gewicht auf das Stativ zu packen.
Der Beindurchmesser von max. Ø 37 mm ist übrigens identisch mit dem der zweithöchsten Klasse bei GITZO. Wer also noch mehr auf ein Fotostativ laden will, der wird nur noch bei GITZO oder Berlebach fündig. Oder man muss sich bei den Film- oder Astrostativen umschauen, die können noch mal deutlich mehr an Gewicht tragen.

Schwingungen
Laut Hersteller ist das Stativ ja "absolut schwingungsarm". Mit dem Supertele lässt sich das ja schnell mal überprüfen. Also mit dem vollen Gewicht drauf kann man das Anticken an den Stativbeinen schon sehen. Allerdings schwingt das Stativ nur ganz kurz. Ich würde mal sagen "sehr schwingungsarm" - ja, aber bei der Belastung nicht schwingungsfrei. Für meine Anforderungen ist das super und absolut brauchbar. Das ist wohl der Kompromiss, den man machen muss wenn man nicht mindestens das Doppelte an Gewicht mitschleppen will.

Fazit

Ich bin bislang sehr zufrieden und würde mich wieder dafür entscheiden. Das ist ein super Fotostativ, auch für ganz schweren Superteleobjektive empfehlenswert und mit einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis.