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Fazination Giraffe

Giraffe sind nicht nur wunderschön und elegant sondern auch äußerst faszinierende Tiere. Giraffen haben den längsten Hals in der Tierwelt und deshalb haben die Tiere so einige einmalige anatomische Besonderheiten. Sie haben einen extrem hohen Blutdruck (3x höher im Vergleich zum Menschen) um das Blut bis in den Kopf auf 4,5-5 Meter Höhe pumpen zu können. Und damit sich das Blut nicht nur in den Beinen sammelt und sie ohnmächtig werden haben Giraffen auch einen natürlichen "Druckanzug" – eine besonders dicke und unflexible Haut an den Beinen, die verhindert, dass die Beine anschwellen können. Die Druckanzüge der Jetpiloten funktionieren genau so und verhindernd so, dass  bei extremen Flugmanövern das Gehirn nicht mehr mit Blut versorgt werden kann.

Auffallend ist ja auch ihre Fellzeichnung. Die unterscheidet sich bei den unterschiedlichen Populationen. Das schöne Muster dient aber vor als Klimaanlage. Jeder dunkle Flecken ist mit einem besonders großen Blutgefäß umgeben und von da aus wird das Blut jeweils zur Mitte der Flecken geleitet, wo es dann abkühlt. Die Wirkungsweise dieses natürlichen Klimaanzuges wird durch die enorme Körperhöhe noch einmal verstärkt.

Das Leibgericht der Giraffen sind Akazienbäume und die sind ziemlich stachlig. Um da schadlos heran zu kommen hat die Giraffe eine sehr lange Zunge. Sie können die mehr als 45cm weit herausstrecken. Damit ziehen sie die kleinen Äste bis in ihr Maul und "kämmen" dann mit ihren Zähnen die grünen Blätter ab. Und dank ihres relativ dünnen aber extrem langen Darms können sie diese magere Kost besonders gut verwehrten.

Auch Giraffen müssen trinken, das ist für sie aber gar nicht so einfach. Um bis ans Wasser zu kommen müssen sie ihre Vorderbeine auseinander spreizen und dabei sogar noch in die Knie gehen. Ein äußerst gefährliche Situation für die Giraffen - deshalb bekommt man es auch nicht oft zu sehen. Übrigens, eine Reihe von Ventilen reguliert dabei den Blutfluss und verhindert so, dass zu viel Blut in den Kopf schießt und das Gehirn geschädigt wird.

Giraffe beim Trinken, Etosha Nationalpak
Besonders faszinierend finde ich es ja auch, wenn Giraffen rennen. Das sieht ja schon sehr elegant aber auch "wie in Slowmotion" aus. Das ist aber nur ein optischer Eindruck und liegt an den überlangen Extremitäten. Giraffen erreichen eine beachtliche Spitzengeschwindigkeit von 55 km/h. Damit sie diese Leistung bringen können haben sie eine riesige Lunge - das Volumen ist ca. 8 x so groß wie die eines Menschen. Und es wird vermutet, dass die Gedärme beim Rennen wie eine Pumpe funktionieren in dem sie von hinten auf die Lunge drücken.

Giraffen haben natürlich auch Feinde - Löwen und Hyänen. Die wagen sich aber selten und im Rudel an die erwachsenen Tiere heran. Giraffen können sich nämlich auch gut wehren - mit kräftigen Fußtritten aber auch mit heftigen Kopfstößen. Ach bei den Rivalenkämpfen der Bullen kann man das sehen, wenn sie ihren Hals wie eine überdimensionale Keule schwingen und dann den Kopf mit voller Wucht auf den Gegner kracht. Und die beiden Hörner verstärken die Wirkung noch einmal beträchtlich. Das haut jeden Löwen um und manchmal auch sogar konkurrierende Giraffenbullen.

Ihre Halsmuskulatur brauchen die Giraffen übrigens nicht um ihren Hals oben zu halten sondern um ihn zu beugen. Neigt eine Giraffe ihren Hals zum Beispiel beim Trinken bis zum Boden, dann lässt sie anschließend los und Ihr Hals wird von starken Sehnen wieder in die aufrechte Haltung regelrecht zurück katapultiert.

Die männlichen Tiere sind ja eh ca. 1 Meter größer, man kann sie aber auf größere Entfernungen auch daran erkennen, dass die Bullen beim Fressen ihren Hals nach oben strecken und die Weibchen den Hals beim Fressen nach unten neigen.

Auf Safari sind Giraffen meist leicht zu erspähen - klar, die gucken ja über all drüber. Seltener kriegt man sie beim Trinken oder im Liegen zu sehen. Dann sind sie am meisten gefährdet. Hinlegen tun sie sich um Wiederzukäuen und nicht zum Schlafen. Als Fluchttiere schlafen sie im Stehen und dann auch immer nur für wenige Minuten am Stück.

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