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Wichtige, technische Qualitätskriterien bei der Tierfotografie – die Tiefenschärfe

Bei den Bildbesprechungen in den Fotoforen lese ich meist nur noch mit oder stelle auch mal meine eigenen Fotos zur Besprechung ein, äußern tue ich mich da seltener und kritisch schon mal gar nicht mehr. Auf jeden Fall habe ich den Eindruck, dass Fotos mit einer geringen Tiefenschärfe meist als besser und "hochwertiger" empfunden werden – es sei denn es sind Landschaftsaufnahmen.

Je kürzer die Tiefenschärfe, desto besser. Aber zu klein darf der Schärfebereich dann auch wieder nicht sein – ein Fehler, den ich anfangs sehr häufig gemacht habe und auch nach wie vor als mache. Am besten sollten nur die wichtigsten Teile des Motivs im scharfen Bereich sein – auf jeden Fall natürlich die Augen, aber auch, zum Beispiel bei Portraits, die Schnauze bzw. der Schnabel bis hin zu den Ohren.

Vor allem mit den lichtstarken Objektiven ist man da oft verleitet die f4.0 oder f2.8 auch zu nutzen – schließlich hat man dafür ja auch eine Menge mehr Geld bezahlt. Aber zum Beispiel mit meinem 600mm (das entspricht dann ja 900mm) bei f4.0 hat man auf 10 m Distanz einen Schärfebereich von gerade mal 4.18 cm Tiefe – und das reicht bei größeren Tieren dann gerade mal für die Augenpartie, ist also viel zu wenig um auch noch die Spitze der Schnauze in der Schärfe zu haben. Je nach Tierart und Größe müsste man da also schon die Blende zumachen, mindestens auf f8.0 oder sogar noch mehr um ein technisch gelungenes Portrait herauszubekommen.

Und für Action- oder Gruppenfotos von größeren Tieren muss man dann sogar die Blende noch mal weiter zumachen um auch einen brauchbaren Schärfebereich zu haben. Ich fange inzwischen meist bei f5.6 oder f8.0 an, da hab ich ja schon was dazugelernt. Die offene Blendeneinstellungen sind meist nur für sehr kleine Tier wie Singvögel oder Detailaufnahmen geeignet.

Aber dennoch möchte man sein Motiv ja auch schön freigestellt vom Hintergrund haben. Das kann man dann nur noch über den Blickwinkel erzielen, indem man zum Beispiel von unten fotografiert und so der Horizont und das nähere Umfeld aus dem Foto verschwindet.

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