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Piguine sind echt extrem harte Burschen - ganz anders als man sie aus dem Zoo kennt


Ich habe Pinguine immer völlig unterschätzt, bis ich sie in der freien Wildbahn erlebt habe. Im Zoo sind Pinguine ja sehr beliebt - das sind es diese kleinen, immer sauberen Frackträger, lustig anzusehen und irgendwie hilfsbedürftig. Vögel die nicht fliegen können, die pummelige Figur und dann noch der Watschelgang. So viele Handicaps, das weckt den Beschützerinstinkt und man möchte ihnen spontan hilfreich zur Seite stehen. Dass denen blos keine was tut…

Aber Pinguine in der freien Natur - das eine ganz andere Sache. Da sind es die richtig harte Burschen. Echte Helden. Die, die keine Herausforderung scheuen und selbst unter den härtesten Bedingungen ihren Nachwuchs aufziehen. Da ist keine Spur von niedlicher Unbeholfenheit. Man ist echt erstaunt wenn man Pinguine steile Felsklippen bis zum Berggipfel hinauf- und wieder herunter-klettern sieht - und das mehrmals am Tag. Warum tun die sich bloß so was an? Warum bauen die ihre Nester nicht gleich am Ufer?

Weil sie keine Zeit zu verschenken haben. Sie brauchen eine eisfreie Fläche um darauf brüten zu können. Und die Gipfel sind am ehesten eisfrei. Außerdem haben sie es sehr eilig. Es bleibt nicht viel Zeit um den Nachwuchs aufzuziehen. Und die Küken müssen ihr flaumiges Federkleid abgelegt haben bevor das Meer wieder zugefroren ist. Vorher können sie nicht schwimmen und müssten am Ufer verhungern.

Und in Wasser - da sind Pinguine die wahren Meister. Pinguine sind unglaublich schnelle und elegante Schwimmer. Besonders beeindruckend sind die extrem schnellen Richtungswechseln. Entsprechend schwierig ist es eine schwimmenden Pinguin mit einer Kamera zu verfolgen. Und erwischt man mal einen beim Sprung, dann sieht man wie sich die Tiere dabei komplett aus dem Wasser katapultieren. Pinguine sind also wirklich alles andere als unbeholfen und niedlich. Der Strömungswiederstand eines Pinguins ist übrigens 10x geringer als der eines modernen Sportwagens - soviel zur Figur. 


Und anfassen - neh, das will man bestimmt auch nicht. Vor allem die Jungtiere sind in der Regel von oben bis unten mit Kot beschmiert. Die größeren Pinguinkolonien kann man schon auf große Entfernung riechen - den Tieren macht das nichts, aber für empfindliche Kreuzfahrernase ist das schon eine Herausforderung - man geht und steht in einem Mix aus Kot, Urin, Dreck und Schneematsch. Den sauberen Frackträger gibt es nur wenn die Pinguine gerade im Meer sind - von oben dunkel, von unten hell, so sind sie im Wasser von ihren Feinde schwieriger auszumachen. Für die Küken an Land sind Raubmöven die größten Feinde. Darum suchen Pinguine  zum Brüten auch die Nähe des Menschen - das hält die Raubmöven fern von ihren Küken und erhöht deren Überlebenschancen.


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