Steht die professionelle Reportage-Fotografie vor einem Umbruch? Welche Bedeutung haben Onlineportale wie Flickr, mit ihren gigantischen Massen an frei verfügbaren Bilder, für Redaktionen und Berufsfotografen? Wer kauft, im Zeitalter der Billig-Abo-Stockagenturen, überhaupt noch hochwertige Fotoreportagen ein und ist man bereit für diese auch angemessen zu bezahlen? Bleibt die hochwertige und professionell Fotografie auf der Strecke? Wohin führt das alles?
Spannende Diskussion mit Insidern aus der Redaktion ZEIT ONLINE, Bildagentur LAIF und einem professionellen Fotografen von der Agentur OSTKREUZ. Moderation Ralf Müller-Schmid. DRadio Wissen: Fotografie - Zu viele Bilder
Ist ein interessantes Thema und ein sehr informative Gesprächsrunde gerade auch für Leute, die entweder bereits im Business drinnen stecken oder zumindest schon mal mit dem Gedanken gespielt haben Profi-Fotograf zu werden. Wo sind die Nischen und womit die lässt sich überhaupt noch ein angemessenes Einkommen erwirtschaften - jenseits der Top-100-Klasse? Einfach ist es bestimmt nicht, das ist sicher jedem klar.
Ich habe einige professionelle Fotografen in meinem Bekanntenkreis und da sind auch einige darunter, die mächtig unter der massenhaften Präsenz an billigstem Stockmaterial zu leiden haben. Nicht dass es kein Qualitätsansprüche mehr geben würde, aber es finden sich kaum noch Auftraggeber, die auch bereit wären dafür einen angemessenen Preis zu bezahlen. Dazu kommt noch, dass ausgerechnet die Kamerahersteller und Softwareanbieter eigentlich jedem erzählen, dass man sich durch den Kauf ihre Produkten auch gleich den "Profistatus" erwirbt - der Respekt vor der kreativen Leistung ist dahin. "Warum sollten wir so viel Geld für eine Leistung bezahlen, die jeder mit einer entsprechenden Ausrüstung hin bekommt?" Das ist die Einstellung vieler Kunden. Das gesparte Geld geht dann in die aufwendige Nachbearbeitung ...
Und überhaupt, wer nimmt denn ein gutes Foto überhaupt zur Kenntnis? Durch die Masse an dekorativen und nichtssagenden Fotomotiven mit der wir Tag für Tag zugesch... werden, hat man sich inzwischen angewöhnt diese eigentlich nur noch als bunte Deko wahrzunehmen. Da wird es schwer, den herausragenden Arbeiten einen angemessenen Platz einzuräumen, so dass man diese auch finden kann. Und dennoch, es gibt sie nach wie vor, hervorragende Zeitschriften und Magazine die sich mit viel Enthusiasmus und erfolgreich gegen den allgemeinen Trend der belanglosen Instant-Produktionen stemmen. Zum Glück.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen